… die Erde flach wäre?

Einleitung / Vorwort

[als Video bei Youtube]

 

Wir bei „was wäre wenn“ sind große, große Fans von allem, was selbst die vermeintlich offensichtlichsten Dinge dieser Weltzeit hinterfragt. Da kommt uns das kritische Beleuchten von so etwas wie, ob die „Erde vielleicht doch flach sei“ sehr recht. Kaum etwas scheint offensichtlicher eine Kugel zu sein als unsere Erde, oder?

Dieser Frage wollen wir in einer Reihe von Kurzvideos auf den Grund gehen, indem wir selbst Fragen stellen, die zum Nachdenken anregen sollen. Wir wollen hierbei nicht gleich alles Verschwörung nennen, was andere Verschwörung nennen, sondern wir wollen alles überprüfen und nur das, was wahr ist, behalten.

Aber vorab möchten wir einige generelle Punkte erwähnen, die uns nicht nur bei dieser mittlerweile doch sehr hitzigen Internet-Debatte (Flache Erde Verschwörung, Flat Earth Theory / Conspiracy) aufgefallen sind. Die folgende Auflistung lässt sich auch sehr gut auf die anderen Themen dieser Webseite anwenden, denn sie liegt nahezu jeder emotionalen Diskussion zugrunde.

1. Je weniger wir über ein spezielles Thema wissen, desto eher kann man uns an der Nase herumführen.

Abhilfe: Ist ein Themengebiet wichtig für einen selbst, sollten wir uns, sofern möglich, selbst zu Spezialisten in dem jeweiligen Bereich machen. Denn nur wenn man sich gründlich informiert und alle Seiten kennt, kann man auch eine qualifizierte Entscheidung treffen. Wohingegen eine einseitige Informationsbeschaffung nahezu immer den Wissensumfang einschränkt und so einer fundierten Entscheidung entgegenwirkt.

2. Je emotionaler wir in einer Diskussion sind, desto weniger sachlich, nüchtern und klar können wir denken.

Das liegt einfach in unserer Natur. Teilweise geht es so weit, dass das rationale Denken komplett aussetzt. Je emotionaler man ist, desto eher setzt der Verstand aus. Wir nehmen dann kaum bis gar nicht die Gegenargumente anderer an. Das gilt für Debatten aber auch für Aussagen, die unser „Ego angreifen“.

Abhilfe: Klar vor Augen halten, dass einem der andere nicht wehtun oder ärgern will (was hoffentlich auch so ist; andernfalls macht eine Unterhaltung nur bedingt Sinn). Ferner klar darüber sein, dass wir uns irren könnten – ihr, wir, einfach jeder. Auch hier gilt wieder: Je weniger wir über ein Thema wissen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass wir daneben liegen können.

3. Je einseitiger wir in unserer Informationsbeschaffung sind, desto eher nehmen wir Überzeugungen anderer an.

Abhilfe: Siehe Punkt 1.
Ferner, wenn es v.a. um „Verschwörungstheorien“ oder dergleichen geht, bei denen nahezu alle ihr Wissen von anderen übernehmen (was ein Phänomen des Internet-Zeitalters ist), ohne es selbst zu hinterfragen (das wiederum ist ein Phänomen der gesamten Menschheitsgeschichte), sollten wir nicht den gleichen Fehler machen und uns eine Art „einseitige Berichterstattung“ ansehen. Hierzu sind Videos der „Gegenseite“ sehr, sehr hilfreich (sog. „Debunked“-Videos zur jeweiligen Verschwörungstheorie). Denn wir wollen uns ja nicht schon im Vorfeld auf eine Sichtweise einschränken oder gar unsere Meinung in Stein meißeln, sondern sachlich und nüchtern, so gut es geht, alle Fakten durchleuchten. Dazu ist es unabdingbar, erst einmal alle relevanten Perspektiven zuzulassen, ohne sich vorab, aus welchen Gründen auch immer, auf eine festzulegen.
Des Weiteren ist diese Methode hilfreich, wenn sich die Informationen in eine Richtung verdichten: So kann man sich immer wieder die „Gegenseite“ anhören und so seine eigene Ansicht daran abgleichen. Sollte nach der Prüfung der Gegenargumente sich die eigene Meinung mehr und mehr festigen, dann ist das gut. Aber ohne dieses Abgleichen und immer in eine Richtung marschieren … ohne eine nüchterne Herangehensweise u.v.a. ohne das Selbsteingeständnis, dass man falsch liegen könnte, könnte das Ganze in einer Sackgasse enden.
Die Argumente der Gegenseite sind wichtig. Man sollte keinerlei Angst, Scheu oder „ich werde verletzt“-Gefühle dabei haben. Denn das Hinterfragen der eigenen Ansicht durch Gegenargumente ist eine große Hilfe – entweder helfen sie, die eigene Überzeugung zu festigen oder sie helfen einem dabei, sich von einem falschen Verständnis loszulösen. So oder so: bei all dem einfach locker bleiben. Man kann auch mal die Meinung eines anderen so stehen lassen und freundlich zueinander sein, ohne dass unser Gegenüber unsere Ansicht teilen muss. 🙂

Eigentlich geht es uns bei diesem Thema weniger darum, ob die Erde nun flach ist oder nicht, sondern vielmehr um ein grundsätzliches Verständnis, Konzept und Muster, das solchen „Verschwörungstheorie“-Debatten immer zugrunde liegt: Unser beschränktes Wissen in dem jeweiligen Feld, Emotionalität, die unsere Logik und unseren Verstand betrübt, einseitige Informationsbeschaffung und -verdichtung und einiges mehr. Dazu werden wir im Folgenden noch kommen. Vorab sei erwähnt: Es gibt durchaus „Verschwörungen“, die nicht fiktiv, sondern sehr wohl real sind.

Nun wünschen wir euch viel Spaß mit der Kurzvideo-Reihe, die nach und nach erscheinen wird …

Teil 1 – Blutmond (und als Video bei Youtube)

Teil 2 – Erdkrümmung (und als Video bei Youtube)

Teil 3 – Polarstern (und als Video bei Youtube)

Teil 4 – Sonnenauf- und -untergang (und als Video bei Youtube)